Die Bercher „Rougsau“
Bei der „Rougsau“ aus Bergrothenfels handelt es sich um eine der ältesten Bergrothenfelser Faschingseinrichtung, um die sich die schönsten, ältesten und ruhmreichsten Geschichten des Berger Faschings ranken.
Die „Rougsau“ ist kein Verein und gehört auch nicht zum CCB, sondern ist eine lose Zusammenrottung gleichgesinnter, die die Tradition pflegen und am Rosenmontag mit ihren Strohbären durch Bergrothenfels ziehen wollen.
Es ist nicht überliefert seit wann es die „Rougsau“ gibt, aber die alten Bergrothenfelser erinnern sich noch lebhaft an ihre Schulzeit, als sie jedes Jahr dem Schulende am Rosenmontag entgegenzitterten, denn sie wussten, dass draußen die „Rougsäu“ mit ihren Peitschen bereits auf sie warteten. Das wurde rechtzeitig und lautstark mit heftigem Knallen angekündigt.
Ein Schreiben aus dem Jahre 1972 (Tradition verpflichtet!) beschreibt die Bekleidung und das Einbinden mit Stroh:
Zur Bekleidung zählen demnach dunkles Schuhwerk aus Gummi oder Leder, ungewaschene blaue Hosen, in denen mindestens 2 Mal gearbeitet worden sein musste. Die Jacke muss ebenfalls in einigermaßen schmutzigen Zustand sein. Als Kopfbedeckung dient ein „blauer Schürz“, andere Lappen oder Lumpen (insbesondere zweibeinige) sind nicht zugelassen. Die Maske muss ein wildes Aussehen haben. Anzustreben sind alte Felle, Säcke und Bärenmasken, ganz früher auch Gasmasken.
Einbinden: Arme, Beine und der Körper werden mit Stroh eingebunden. Nur in äußersten Notfällen können Fichtenwedel, Christbäume oder Stroh verwendet werden. Als Bindematerial sind stets Bastbändel zu verwenden. Es ist darauf zu achten, dass nicht zu fest gebunden wird, da das Stroh während des Auftritts verloren werden muss (auf die besondere Bindevorschrift Nr. 6 und Zusatzvorschrift Nr. 12b ist zu achten!).
Seit den siebziger Jahren geht der Trieb auch nach Rothenfels, um die „Stoadter“ mit Stroh zu versorgen. Anfangs verärgert über das unerwartete Geschenk, können es die Rothenfelser mittlerweile kaum erwarten, dass die „Rougsäu“ mit ihren Strohbären die Stadt besuchen und ihr Unwesen treiben. Für die Rothenfelser inzwischen ein willkommenes Event zur Belebung der Rothenfelser Fasenacht.
Leitspruch einer „Rougsau“: „Unn wann mer sonst nis moachä, oawer do noa gämmer!“
Der CCB unterstützt natürlich die Tradition der „Rougsäu“ und bietet auf der Homepage des Vereins eine Möglichkeit an, Informationen und Bilder vom Rosenmontagstreiben zu veröffentlichen